Fahrradtour der DOGEHAX Ruhr-Rad-Tour 23.08.2010 - 29.08.2010

Für die diesjährige Fahrradtour der DOGEHAX war das Ruhrgebiet ausgesucht worden. Es sollte wieder eine Rundreise werden mit täglich wechselnden Quartieren. Start und Ziel der Radtour ist Hamm.
Das bedeutete viel Vorbereitungsarbeit:
 
- die Strecke mußte auf sieben Tagesetappen aufgeteilt werden
- Versicherungen abgeschlossen, passende Hotels gebucht und Preise ausgehandelt werden
- ein Gepäcktransport organisiert werden und und und ---
 
All dieses übernahm Reinhardt, obwohl er selber gar nicht mitfahren konnte. Er übergab uns einen bis ins i-Tüpfelchen  ausgearbeiteten Routenplan mit Adressen, Telefonnummern, Fahrplanangaben und entsprechendes Kartenmaterial mit Kilometerangaben.
 
Vielen Dank, Reinhardt!

Montag, 23.08.
Von Aurich per Bus und Bahn nach Hamm und weiter nach Unna-Massen
 
In zwei Gruppen treten wir die Fahrt an. Klaus, Arnold, Foline und Renate begeben sich schon sehr früh um 06.45 Uhr mit Pkw und Fahrradanhänger auf die Reise nach Unna, um dort im Hotel "Massener Heide" unser Gepäck abzugeben und anschließend die Fahrräder zurück nach Hamm zu transportieren. Dort wollen sie den Rest der Gruppe treffen.
 
Diese Zehnergruppe verlässt Aurich erst um 07.40 Uhr mit dem Bus nach Leer, um dann um 09.06 Uhr den Zug nach Münster und wenig später den Anschlußzug nach Hamm zu nehmen. Der ist dann aber in Münster dank der schon fast legendären Verspätung der Bahn gerade weg und wir können erst 30 Minuten später fahren. Das wirft uns in der Zeit zwar leicht zurück, macht aber gar nichts, weil der "Fahrzeugtreck" wegen erschwerter Bedingungen sich auch verspätet. Wolkenbruchartiger Regen auf der A 1 und andere widrige Umstände sind dafür verantwortlich.
Klaus und Arnold berichten von dieser Fahrt mit Hindernissen:
 
"Nach der Unwetterfahrt mit teilweise nur 50 - 60 km/h luden wir das Gepäck in Unna ab und ließen Foline und Renate auch gleich dort. Das Wetter hatten ihnen die Lust auf 40 bis 50 km Fahrradtour von Hamm nach Unna genommen.
Die Fahrt zurück zum Hauptbahnhof Hamm war voller Tücken. Eine Umleitung bereitete Probleme, da wir dadurch nach kurzer Irrfahrt vor einer Industrieanlage mit schlechten Wendemöglichkeiten landeten. Dort ermöglichte uns aber ein weiß gekleideter Pförtner das Wendemanöver, in dem er uns die riesige Toranlage öffnete und dann den richtigen Weg nach Hamm zeigte. In Hamm irritierte uns das Navi und wir landeten in einer engen Sackgasse in Sichtweite des Bahnhofs. Während Klaus abhängte, kam Arnold mit einem motorisierten Müllwerker ins Gespräch. Er war mit einem etwas merkwürdigem Gespann - Smart mit schwarzer Mülltonne und Besen - unterwegs. Netterweise bot er sich an, uns zum Bahnhof zu lotsen."
So gegen 12.30 Uhr sind wir dann alle -bis auf Foline und Renate- wieder vereint. Wir laden die Fahrräder ab, parken Auto und Hänger im luftigen Parkhaus (Drahtkäfig) und gehen gegen 13.30 Uhr mit eigener Muskelkraft "mit Rad up Pad".
Bloß schnell raus aus Hamm, denn ca. 45 km liegen noch vor uns. Doch dazu kommt es vorerst nicht. Maikes Hinterrad braucht Luft - kein gutes Omen. Ein heftiger Regenguß und die schlechte Radwegebeschilderung in der Stadt halten auf. Wir "verdaddeln" kostbare Zeit mit Fragerei und Sucherei nach dem markierten Radweg. Als wir endlich am Ausgang der Stadt sind, entdecken wir die Schilder mit dem roten bzw. grünen Förderturm. Toll!!
Starker Gegenwind und erste Anstiege fordern uns ganz gut, uns so sind wir froh, als endlich Rhynern in Sicht ist.
Welch glücklicher Zufall! Eine Bäckerei und eine Fahrradwerkstatt liegen sich gegenüber. So kann unser Kaffeedurst gestillt werden und gleichzeitig Maikes Hinterrad eine neue Bereifung bekommen. Gestärkt lassen wir Rhynern hinter uns. Noch 30 km bis zum Hotel. Die Regenwolken haben sich verzogen. Nur der Wind und einige Steigungen machen manchmal zu schaffen. So bieten dann die Zwetschgenbäume am Weg eine willkommene Gelegenheit zur kurzen Pause, in der wir uns die reifen Früchte schmecken lassen. Auf der ca. 15 km langen alten Bahntrasse der ehemaligen Westfalenbahn geht es westwärts nach Unna. Der gute Windschutz an der Strecke macht das Strampeln erträglich.
So langsam macht sich Durst bemerkbar, den wir endlich in einem Nettomarkt in Unna stillen können. Endlich Wasser - das zischt! Und immer noch sind`s zehn Kilometer bis zum Hotel.
Es zieht sich, was Edith zur Meinung verhilft, daß die westfälischen Kilometer sich wohl anders anfühlen als die ostfriesischen.
Gegen 19.30 Uhr sind wir nach einem letzten anstrengenden Anstieg endlich am Ziel. Renate und Foline erwarten uns schon. Mit einem guten Abendessen - leider zu einer etwas späten Stunde - beenden wir diesen Tag.
Dienstag, 24.08.
Von Unna nach Wetter-Wengern.
 
 
Nach dem stürmischen und regnerischen Vortag läßt sich der heutige Tag sonnig, aber windig an und bleibt es auch. Wir haben gut gefrühstückt, unsere Koffer für den Gepäcktransport bereitgestellt und sitzen um 09.15 Uhr auf den Rädern. Was uns gestern Abend noch einen Fluch entlockte, nämlich der Anstieg zum Hotel, gestaltet sich heute Morgen in Form von rasanter Abfahrt als sehr angenehm. So fängt die Tour schon mal gut an.
Bis nach Schwerte an der Ruhr haben wir zeitweilig noch mit unangenehmen Steigungen und dem Wind zu kämpfen. Später an der Ruhr ist der Weg eben und der Wind wird häufig durch Wald und Gebüsch gebremst.
Schwerte ist unser erstes Etappenziel. Die Stadt hat eine sehr schöne kleine Altstadt mit Fachwerkhäusern und einer Kirche mit herrlich geschnitztem Altar, der an Riemenschneider oder Veit Stoß erinnert.
In einer Eisdiele am Marktplatz lassen wir uns den leckeren Eiskaffee und andere Köstlichkeiten schmecken und genießen die Pause in der Sonne.
Der Mühlenstrang, ein Wasserlauf, führt uns wieder an die Ruhr auf den Ruhrtalradweg. Vorbei an der großen Eisenbahnbrücke bei Wandhofen, einem Stahlbrückenbau aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts, geht es in Richtung Südwesten. Im Naturschutzgebiet Ruhraue haben wir dann plötzlich einige Mitfahrer verloren, die eben mal nur die "in die Büsche" wollten. Schließlich können wir sie aber per Handy kontaktieren und holen sie nach etlichen Kilometern am Fuß der Syburg wieder ein.
Vor uns liegen der Hengsteysee und weiter westlich der Harkortsee, an deren Nordufer wir entlang radeln. Verschiedene Wasserkraftwerke säumen den Weg und weithin sichtbar erhebt sich das Ruhrviadukt bei Herdecke, gebaut am Ende des 19. Jahrhunderts. Die Brücke aus Bruchsteinmaterial ist 30 m hoch und 300 m lang.
Bei herrlichem Sonnenschein erreichen wir am frühen Nachmittag Wetter und haben Lust auf Kaffee. Ein freundlicher Herr empfiehlt uns das Lokal am Bootshafen und führt uns sogar hin. Doch leider ist hier heute geschlossen, sehr zur Überraschung unseres ortskundigen Fremdenführers. Er rät uns dann, 6 - 7 km weiter nach Wengern zu fahren und geleitet uns fürsorglich zur Ruhrbrücke, um sicher zu gehen, dass wir auch die Fußgängerüberwegung finden und nicht auf der Autostraße landen. So viel Fürsorge hat auch verdient, daß der Rat befolgt wird, meint Maike, als einige dann doch lieber in Wetter
ein Café suchen wollen. Peters Pfiff auf der Trillerpfeife zur Weiterfahrt tut ein Übriges.
Nach etwa 30 Minuten sind wir in unserem Zielort Wengern. Die angekündigten Lokale sind aber geschlossen oder gar nicht vorhanden. Direkt gegenüber unserem "Henriette-Davidis-Hotel" steht aber ein großer Gasthof mit Biergarten. Hier gibt´s endlich den  wohlverdienten Nachmittagskaffe- oder Tee mit leckerem selbstgebackenen Kuchen.
Im historischen Hotel, aus Ruhrsandstein gebaut, empfängt uns dann später ein recht wortgewandter und mitteilungsbedürftiger Wirt. Unsere Fahrräder lässt er uns im kleinen Hotelsaal unterstellen (Luxus). Sein ganzer Stolz ist sein Gewölbekeller, den er in jahrelanger Arbeit wieder so hergerichtet hat, daß die Sandsteinmauern im ursprünglichen Gewand erscheinen. Hier in dem Speiselokal gibt es ein leckeres Abendessen, das wir aus einer reichhaltigen Speisekarte mit vielen speziellen Gerichten auswählen. Die Geschichte des Hauses und die Umbau- und Änderungspläne liefert der Wirt gratis dazu. So erfahren wir, daß Henriette Davidis das erste deutsche Kochbuch verfasst hat und können Kostproben daraus gleich an den Wänden nachlesen.
Hertrud stellt plötzlich fest, daß sie im Besitz dieses alten Kochbuches ist und ist ganz überrascht.
Der Wirt ist es übrigens auch, der unser Gepäck von Unna nach Wengern und von hier nach Essen-Heisingen transportiert.
Mittwoch, 25.08.
Von Wengern nach Essen-Heisingen am Baldeneysee
 
Nach Gruppenfoto auf der Terrasse verlassen wir unser Hotel - Anpfiff zur Abfahrt um 09.15 Uhr - und nehmen zunächst Kurs auf den Supermarkt, um uns mit dem nötigen Getränkevorrat einzudecken. Dann aber geht´s los durch die Ruhraue zur Fähre, die uns auf die andere Seite des Flusses bringen soll, es aber nicht tut, weil sie heute erst um 12.00 Uhr fährt. "Mittwochs wegen Wartungsarbeiten ...".
Da stehen wir nun wie bestellt und nicht abgeholt, drehen notgedrungen um und genießen noch einmal den schönen Naturpfad in der Morgensonne. Über die Brücke geht es über die Ruhr und wir müssen nun den längeren Weg entlang der autobefahrenen Straße nehmen. Kopfschüttelnd steht plötzlich unserer Wirt vor uns und wundert sich, uns hier auf der Straße anzutreffen. Von der Fährzeiten am Mittwoch hatte er bislang auch nichts gewußt. Ein letztes Adieu und wir setzen die Fahrt fort, er mit unserem Gepäck und wir per Rad.
Heute liegt ein herrlicher Tag vor uns. Leicht bewölkt mit sonnigen Abschnitten, nicht zu windig und nicht zu warm, ideal! Landschaftlich durchfahren wir eine sehr reizvolle Strecke. Wir bewegen uns meistens auf reinen Radwegen entlang des Kemnader Sees, der Ruhr selbst oder durch die Feldmark. Wir begegnen einer Schafherde und landen fast auf einem riesigen Pferdehof mit Reiterhotel. Unzählige Schwäne bevölkern die Ruhr und Scharen von Gänsen die Felder. Ein schöner Rastplatz am Kemnader See lädt zur ersten Rast ein - Elführtje.
In Hattingen überqueren wir die Ruhr, lassen uns dort Kaffee und Kuchen schmecken und schlendern durch die Straßen der Altstadt mit den vielen Fachwerkhäusern. 
Am Spätnachmittag erreichen wir Steele und wollen eigentlich weiter fahren zur "Roten Mühle", früher Schleusenwärterhaus, heute bekannter Biergarten. Dann aber, etwa 4 km vorher, passieren wir ein Ausflugslokal und beschließen, hier Station zu machen. Wir sind in der ehemaligen  Dinnendahlschen Fabrik gelandet, in der 1807 die ersten Dampfmaschinen im Ruhrgebiet hergestellt wurden. Heute werden hier leckere Kuchen gebacken. Die Stücke sind so groß, daß sie nicht auf Kuchenteller passen und  uns deshalb auf Esstellern serviert werden. Überdies hatte man extra für uns die Terrasse geöffnet.
Bei der Weiterfahrt begegnet uns zum ersten Mal ein typisches Industriedenkmal. Ein riesiger Förderturm steht plötzlich vor uns. Fotostopp und weiter. Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Hotel "Hasselkuß". Aber vor den Erfolg, sprich Ziel, haben die Götter den Schweiß gesetzt. Wir müssen noch etliche Hundertmeter hochschieben und das nach rund 55 km Fahrt.
Im Hotel bekommen unsere Fahrräder wieder ein Dach über den Kopf und wir unsere Zimmer. Das Haus hat sicher schon einmal bessere Zeiten gesehen. Die freundlichen jungen Damen vom Personal machen aber einiges wieder wett und sorgen dafür, daß wir beim "Fährmann" am See Platz für unsere Gruppe bekommen. Wir beenden dort den Tag mit einem sehr guten Abendessen.
Donnerstag, 26.08.
Von Essen-Heisingen nach Duisburg-Homberg
 
 
Nach dem leicht regnerischen Start unserer Tour in Hamm haben wir bis heute keinen Regen gehabt, nur nachts gab es Niederschläge, aber das störte uns ja nicht. Nun aber verschlechtert sich das Wetter doch und die Wetteraussichten sind nicht gut. Der Himmel ist meist dicht verhangen und gelegentlich auch sehr dunkel. Das Regenzeug gewinnt an Bedeutung und wird griffbereit verpackt. Je nach Empfindlichkeit wird mehr oder weniger davon Gebrauch gemacht. Das sieht dann meistens so aus: Die ersten Tropfen fallen. STOPP!! Und die Verkleidung beginnt. Hat man die Kledage dann endlich am Leib, ist der Regen vorbei oder es ist kaum dazu gekommen. Also, alles wieder ausgezogen. Dieses Spielchen haben wir in den folgenden Tagen öfter gespielt.
So auch heute morgen, als kurz nach der Abfahrt am Nordufer des Baldeneysees ein Guss niedergeht. Vor uns liegt oben am Hang die Villa Hügel, an der wir eigentlich nicht hätten vorbeifahren wollen. Nach kurzer Beratung tun wir das dann doch. Das feuchte ungemütliche Wetter lädt wenig ein zu dem Abstecher, zumal das Ganze mit einem guten Anstieg durch den Stadtwald verbunden gewesen wäre.So fahren wir weiter bei trübem, leicht regnerischen Wetter über den stark aufgeweichten Ruhrauenweg bis nach Mühlheim. Hier wird Mittagspause gemacht. Rein in die Stadt geht es ja leicht, aber hinaus zu finden auf unseren Ruhrtalweg nach Duisburg gestaltet sich wegen Straßenbauarbeiten recht schwierig. Unser Spürsinn und etwas Glück führen uns dann doch auf den rechten Weg. Der geht durch eine recht triste Gegend, geprägt von Brücken, Brücken, Brücken. Autobahnen, Schnellstraßen, Eisenbahnen, zerschneiden hier die Landschaft. Durch kilometerlange Hafen- und Schleusenanlagen gelangen wir schließlich in Duisburg von der Ruhr zum Rhein. Das weit sichtbare Hochhaus am anderen Rheinufer ist unser Hotel "Rheingarten", und wir müssen nur noch über die 1 km lange Rheinbrücke fahren, um für heute die Räder abstellen zu können. 45 km sind wir geradelt. Es ist noch nicht 16.00 Uhr, und so hat jeder mal etwas mehr Zeit zum sich Regenerieren, bevor wir uns alle wieder zum Abendessen treffen. Der Blick auf den Rhein, direkt an der Ruhrmündung mit dem regen Schiffsverkehr ist sehr beeindruckend, was man von dem Hotel nur eingeschränkt sagen kann.
Freitag, 27.08.
Von Duisburg nach Gelsenkirchen-Herten
 
Der Tag fängt gut an. Ein bunter Mix von Sonne und Wolken lässt niemanden auf die Idee kommen Regenkleidung anzulegen. Doch dann geht es blitzschnell. In Windeseile fegen dunkle Wolken von Südwesten her über den Rhein und entladen sich just in dem Moment, in dem wir Radler schön hintereinander fahrend mitten auf der Rheinbrücke dem Schauer schutzlos ausgeliefert sind. Wir treten in die Pedale und erreichen, Gott sei Dank, bald einige Bäume am Ende der Brücke.
So "schaurig" soll es uns heute noch mehrfach treffen, aber das tut unserer guten Laune keinen Abbruch. Ärgern tun wir uns vielmehr über die schlechte und verwirrende Beschilderung, der wir nach kurzer Zeit prompt auf den Leim gehen. Obgleich nach dem roten Richtungspfeil fahrend landen wir in der völlig falschen Richtung am Rhein. Wir wollen aber an die Emscher. Also zurück. Und dann stellen wir fest, daß wir unseren roten Pfeil übersehen hatten, weil er unsichtbar hinter Bäumen versteckt war. Also fragen wir uns durch. So soll es uns noch häufiger ergehen und wir loben uns die Radwegbeschilderung in Ostfriesland mit Ortsnamens- und Kilometerangaben.
Wir radeln bis zum Landschaftspark Duisburg-Nord, wo in der ehemaligen Meidericher Eisenhütte ein Erlebnispark entstanden ist. Hier kann man u.a. in alten Erzbunkern klettern, im ehemaligen Gasometer tauchen oder einen Hochofen besteigen. Wir fahren aber lieber Rad auf dem "Grünen Pfad" nach Oberhausen. Nicht umsonst hat der Rad- und Wanderweg auf einer ehemaligen Güterbahnstrecke seinen Namen. Hier umgibt uns Natur pur. Und von Industrie keine Spur. An der Kleinen Emscher entlang führt uns der Weg direkt zum  Gasometer und den angrenzenden Centro-Park in  Oberhausen. Da es Mittagszeit ist, machen wir hier eine Pause. Wir scheinen einen guten Draht zum Wettergott zu haben, denn er nutzt unsere Pause, um wieder einmal seine Schleusen zu öffnen. Uns tut das nichts,sitzen wir doch im Trockenen, und als wir weiterfahren wollen, ist der Spuk fast vorbei. Trotzdem, ohne Regenschutz fahren wir nicht ab.
Es ist schon fast 14.00 Uhr und über 30 km liegen noch vor uns. Vorbei geht es am Bahnhof Bottrop, wo uns die Beschilderung wieder im Stich lässt, wir aber dennoch in Höhe des Aussichtspunktes "Tetraeder" den Fahrradweg wieder finden.
Irgendwann dann auf der Strecke in einer dunklen, recht langen Unterführung macht Maikes Vorderrad Bekanntschaft mit einer nicht vermuteten hohen Bordsteinkante. Maike stürzt, rappelt sich aber sofort wieder auf. Rechtes Knie und linke Hand tun zwar weh, aber alles lässt sich bewegen. Auch das Fahrrad, was den Sturz unbeschadet überstanden hat. Also geht es weiter, bis bald danach wieder ein Zwangsstopp eingelegt werden muss. Hertruds Rad hat einen Platten. Aber wir haben ja Klaas dabei, und so ist das Malheur bald behoben.
Mal auf dem Emscher Weg, mal auf dem Emscher Parkweg, entlang der Emscher oder dem Rhein-Herne-Kanal fahren wir an den nördlichen Stadtrand von Gelsenkirchen, wo uns zwei nette Jogger über eine belebte Kreuzung in die Resser Mark führen. Dieses Waldgebiet und ein weiteres nördlich der Autobahn A 2 müssen wir noch durchqueren, um gleich hinter dem Wasserschloss Herten das "Hotel am Schlosspark" zu erreichen.
Nachdem wir unsere Räder abgestellt haben - leider müssen sie im Freien bleiben und das im radfahrerfreundlichen Hotel - werden wir mit einem Vitamincocktail herzlich empfangen.
Nach etwa 9 Stunden und 57 km sind wir heute richtig froh, endlich angekommen zu sein. Dieser Freitag - schwarz ?? - hat es in sich gehabt: schlechtes Wetter, verfahren, unnötige Kilometer, Sturz, Plattfuß.
Trotzdem sind wir beim Abendessen alle guter Laune, auch wenn wir ziemlich lange auf das Essen warten müssen und Klaas und Fritz mit doppelten Salatmengen zu kämpfen haben. Maike kühlt ihre Hand mit Eis. 
Sonnabend, 28.08.
Von Herten nach Lünen
 
Unser Gepäck wird heute von unserem Hotelier  nach Lünen befördert, nachdem er es am Vortag auch schon von Duisburg abgeholt hatte. Und das trifft sich ganz gut, da eine Radlerin wegen gesundheitlicher Probleme auf das Radeln verzichtet. So können sie und ihr Mann ohne große Umstände nach Lünen gelangen, sogar die Fahrräder werden mit transportiert. Gegen 09.00 Uhr sind wir startbereit. Die Sonne lacht und allgemein sind die Wetteraussichten auch wieder besser. Überhaupt haben wir bei all den Unwettern rund um uns herum unendliches Glück gehabt. Dass wir so selten nass geworden sind und kaum lange im Regen fahren mussten, glaubt uns zu Hause sicher niemand.
Sonnabend, 28.08.
Von Herten nach Lünen
 
Unser Gepäck wird heute von unserem Hotelier  nach Lünen befördert, nachdem er es am Vortag auch schon von Duisburg abgeholt hatte. Und das trifft sich ganz gut, da eine Radlerin wegen gesundheitlicher Probleme auf das Radeln verzichtet. So können sie und ihr Mann ohne große Umstände nach Lünen gelangen, sogar die Fahrräder werden mit transportiert. Gegen 09.00 Uhr sind wir startbereit. Die Sonne lacht und allgemein sind die Wetteraussichten auch wieder besser. Überhaupt haben wir bei all den Unwettern rund um uns herum unendliches Glück gehabt. Dass wir so selten nass geworden sind und kaum lange im Regen fahren mussten, glaubt uns zu Hause sicher niemand.
Unser Weg führt uns zunächst an die Halde Hoppenbruch. Sie ist die größte Halde im Ruhrgebiet und heute ein Naherholungsgebiet mit vielen Rad- und Wanderwegen und zwei markanten Aussichtspunkten. Einen, die hochgelegene Enercon-Mühle, steuern wir an, auch wenn einige von uns sich mit dem halben Aufstieg begnügen. Der Rest schiebt hoch und wird belohnt mit einem fantastischen Blick über eine großen Teil des Ruhrgebiets.
Gegen Mittag, nach einer vom Wind begünstigten Fahrt, hauptsächlich auf dem Emscher Weg, der nördlich des Rhein-Herne-Kanals verläuft, erreichen wird den ersten größeren Ort - Henrichenburg. Hier müssen wir zunächst unsere Wasser- und Proviantvorräte ergänzen und landen bei Netto und Aldi. Kaffeetrinken wollen wir dann auf Anraten von Einheimischen am Schiffshebewerk bei "Kortmann". Das erweist sich als guter Tipp. Auf der Sonnenterrasse am Alten Schiffshebewerk lassen wir es uns gut gehen. Wir sind überrascht von der Riesenauswahl an selbstgebackenen Torten, eine schöner als die andere.
Für die Besichtigung des Besucherzentrums und des neuen Schiffshebewerkes bleibt leider keine Zeit mehr. Sie muss auf einen anderen Zeitpunkt verschoben werden, wo Besichtigungen und nicht das Radfahren im Vordergrund stehen.
Am Nachmittag geht es mit einer kleinen Verzögerung - irreführende Beschilderung wie schon so oft - auf einfacher Geradeausstrecke in Richtung Waltrop, wo wir noch einen kurzen Stopp einplanen.
Doch da zieht plötzlich ein Gewitter  hinter uns auf und erwischt uns kalt mitten auf freier Strecke kurz vor der Ortschaft. Die ersten in der Gruppe erhoffen sich Unterstellmöglichkeiten in den schon sichtbaren  Häusern, überqueren die Straße und entdecken eine überdachte Bushaltestelle. Der Rest der Gruppe kann nicht mehr folgen, weil Donner, Blitz und gewaltiger Sturzregen sie zum Anhalten zwingen. Unter drei Schirmen wird engst zusammengekrochen und auf die Schnelle Schutz gesucht. Helmut kann noch schnell sein Cape überwerfen. Da stehen sie nun unter den Bäumen, Helmut mit seiner Pelerine und Peter mit seinen drei Perlen (Hildegard,Edith und Monika), während wir anderen verhältnismäßig trocken das Unwetter überstehen. Nur Hertrud ist völlig durchnässt, als sie etwa später zu uns stößt.
Als der Spuk vorbei ist, findet sich die Gruppe bald wieder, nicht zuletzt dank der pfadfindermäßigen Markierung des Weges durch Klaas. Durch den tropfenden Wald geht´s zur Zeche Waltrop, wo es in einem kleinen Pavillon zum Aufwärmen einen Schluck aus der Buddel gibt.
Weit ist es nicht mehr bis Lünen. Zuvor ist aber noch einmal unser Orientierungssinn gefragt, der uns kurz vom Weg Abgekommenen in Brambauer wieder auf die Strecke führt. Es geht über einen Naturpfand in das Flußauengebiet der Lippe. Die Stadtsilhouette von Lünen ist bald in Sicht und das Hotel problemlos erreicht.
Arnold hat schon für die Tischreservierung im Restaurant "Stockey" gesorgt. Dort verbringen wir einen schönen Abend bei ausgezeichnetem Essen und hervorragendem Service.
Gefahren sind wir an diesem Tag etwa 50 km.
Sonntag, 29.08.
Von Lünen zum Bahnhof Hamm und nach Hause
 
Heute ist unser letzter Tag und nicht nur Radfahrtag. Die Gruppe geht bzw. fährt zum Teil getrennte Wege mit unterschiedlichsten Verkehrsmitteln. Einige bleiben ganz in Lünen, sozusagen als "Wächter unseres Gepäcks", das an diesem Tage im Hotel bleibt und erst nachmittags von Klaus und Arnold in Pkw und Hänger geladen werden soll. Andere ziehen es auch vor, nicht mehr mit zu radeln und stattdessen mit dem Zug über Dortmund nach Hamm zu gelangen. Während der große Rest sich auf die letzte Radetappe begibt, besuchen  die Nichtradler  in Lünen den Gottesdienst und können später ganz angetan davon berichten. Vielleicht haben sie ja in der Kirche für uns Radler gutes Wetter erbeten, denn zumindest bis Hamm ist es trocken.
Ein zweiter Sturz von Maike sorgt noch einmal kurz für Aufregung, aber als wir dann am Datteln-Hamm-Kanal sind, geht es mehr oder weniger in einem Rutsch nach Hamm, 30 km. Die Strecke verläuft hauptsächlich am Kanal entlang, lediglich zwei große Kraftwerke sind zu umfahren, um dann kurz hinter dem Stadthafen von Hamm am Bahnhof zu enden. Unterwegs bei Rynte haben wir den Kanal für ca. 5 km verlassen und sind einem Weg durch die Lippeauen gefolgt. Sehr schön!
Zweieinhalb Stunden hat diese letzte Radtour nur gedauert, so dass wir nicht den geplanten Zug nehmen werden, sondern eine frühere Verbindung nutzen können. In Hamm können wir es kaum glauben, dass uns wieder ein Regenguss empfängt. Arnold und Klaus holen die Fahrzeuge aus dem Parkhaus. Schon von weitem erblicken sie ein großes Rollgitter vor dem Eingang. Nach dem ersten großen Schrecken finden sie aber die Öffnungsmöglichkeit. Die Männer verladen die Fahrräder, wobei Klaas oben auf dem Hänger herumturnt. Alles klappt reibungslos. Die beiden Fahrer werden noch schnell mit einem Kaffee / Tee (to go) versorgt und verabschieden sich bis zum Spätnachmittag in Haxtum.
Wir Bahnfahrer haben noch reichlich Zeit für eine Erfrischung in der Bahnhofshalle bis zur Abfahrt des Zuges, mit dem wir gegen 17.00 Uhr in Leer eintreffen. Von dort bringt uns "Else Wulff" nach Haxtum.  Für uns klingt dieser letzte Teil unserer Fahrt ruhig und stressfrei aus. Ganz entspannt genießen wird die Rückfahrt. Ganz anders hingegen ergeht es unserer Pkw/Anhänger/Mannschaft. Die haben noch ordentlich zu tun, was Klaus in seinem kurzen Bericht folgendermaßen beschreibt: " Wegen eines Unfalls auf der A 2 standen wir fast eine Stunde im Stau und kamen viel später als erwartet in Lünen an. Bei leichtem Regen begannen wir mit dem Verladen des Gepäcks und als wir die letzten zwei Räder aufladen wollten, öffnete der Himmel wieder alle Schleusen. Das Hotel schloss erbarmungslos die Türen und wir mussten im Auto ausharren, bis wir bei nachlassendem Regen die Belade- und Sicherungsmaßnahmen abschließen konnten. Erst gegen 15.30 Uhr verließen wir Lünen und auf der A 31 empfing uns, ähnlich wie bei der Hinfahrt, Sauwetter. Im Emstunnel kündigte Renate der Gruppe unsere Ankunft in Haxtum für 19.00 Uhr an."
Alle sind erleichtert, dass Gepäck, Fahrräder und insbesondere die Pkw-Mannschaft unversehrt ankommen
Eine schöne gemeinsame Zeit liegt hinter uns. Wir haben sie  zusammen mit Reinhardt, Helga und Heinke mit einem gemeinsamen Essen am Montag (30.08.) ausklingen lassen und dabei einen ausführlichen Rückblick auf unsere ereignisreiche Tour gehalten.
Maike Mattheus

Mitteilung der Redaktion:

Es wurden ca. 300 Fotos auf der Fahrt gemacht.
Diese Bilder können als CD  -kostenlos- bei Peter Higgen (04941-3980) angefordert werden.